Das Geld, das uns zusammenhält

20. Dezember 2022

Das Geld, das uns zusammenhält

Von Daniel Stüssi, CEO RealUnit Schweiz AG, zuerst erschienen in «Die Freien» im Dez. 2022

Das heutige schuldenbasierte Geldsystem ist unsolidarisch und hat ausgedient. Was sind die Anforderungen an ein neues gerechteres System? Welche Alternativwährungen bestehen bereits?

Viele Menschen müssen immer mehr arbeiten, um ihren Lebensunterhalt bezahlen zu können, da das Geld laufend an Kaufkraft verliert. Dadurch geht wertvolle Zeit für Freunde und Familie verloren. Der erhöhte Arbeitsstress wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit aus. Das heutige schuldenbasierte FIAT-Geldsystem dient primär der Machtelite und hält einen Grossteil der Bevölkerung in Sklaverei gefangen. Die Schere zwischen Reichen und Armen geht immer weiter auseinander.

Zeitenwende – Das Finanzsystem ist im Umbruch

Die Kombination der zahlreichen Krisen heute ist äusserst gefährlich. Immer mehr Experten warnen, dass eine weitere Finanzkrise bevorsteht. Erst kürzlich verhinderte die Bank of England mit einer Not-Intervention den Zusammenbruch des britischen Vorsorgesystems. Politik und Zentralbanken weltweit sind immer weniger handlungsfähig. Schuldenmachen zulasten der nächsten Generation und galoppierende Inflation sind die Konsequenzen. Die beispiellose Geldschöpfung aus dem Nichts und die politisch motivierten Zinsmanipulationen der Zentralbanken wirken sich unmittelbar negativ auf den Wert unseres Geldes aus. Die Zentralbanken können nicht mehr – wie in der Finanzkrise 2008 – als Retter in der Not auftreten. Aufgrund der aktuellen Inflationsbekämpfung wird eine starke Zinsreduktion kaum möglich sein, denn diese würde eine noch schnellere Zunahme der Inflation bewirken. Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis das jetzige Schulden-Geldsystem kollabiert. Es ist zwar schwierig, Zeitpunkt und Auslöser genau zu bestimmen, doch zweifellos ist dies der Moment, um sein Erspartes vor der drohenden Finanzkrise zu schützen.

Geld auf der Bank ist kein gesetzliches Zahlungsmittel

Viele Menschen wissen nicht, dass ihr Geld auf der Bank gar kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. In Artikel 2 des Bundesgesetzes über die Währung und Zahlungsmittel werden als gesetzliches Zahlungsmittel nur Münzen und Noten sowie auf Franken lautende Sichtguthaben bei der Schweizerischen Nationalbank aufgeführt. Das Geld auf dem Bankkonto ist eigentlich ein Darlehen an die Bank, welche mit unserem Geld arbeitet. Dieses Geld nennt man Giral- oder Buchgeld. Wenn das Vertrauen in die Banken aufgrund einer neuen Finanzkrise schwindet und die Banken einen Banken-Run befürchten, werden diese zu ihrem eigenen Schutz den Bargeldbezug stark einschränken. Denn nur etwa 5 Prozent unseres Guthabens könnten physisch ausbezahlt werden. Vom Staat geschützt sind dank dem Einlegerschutz CHF 100’000.- pro Bank und Person. Diesen Einlegerschutz würde der Bund im Falle eines Bankensterbens jedoch nur mittels massiver Erhöhung der Staatsschulden und somit durch zukünftige Steuererhöhungen finanzieren können. Wer sich vor einem solchen Szenario schützen möchte, zieht lieber heute als morgen sein Erspartes von den Banken ab und hält nur noch ein Konto für den Zahlungsverkehr.

Währungsreform und Einführung digitales Zentralbankengeld

Die heutige Finanzelite ist sich dem Ende des Schuldgeldsystems bewusst und hat bereits eine Nachfolgelösung entwickelt: das digitale Zentralbankengeld (CBDC). Dabei sollen alle Bürger direkt bei der zuständigen Zentralbank – im Fall der Schweiz bei der SNB – direkt ein Konto führen. Dies bringt jedoch grosse Gefahren mit sich. Wenn die Regierungen vollen Einblick in unsere Zahlungen haben, werden wir der Freiheit beraubt: Unliebsame Personen können aus dem System ausgeschlossen werden. Als Reaktion auf die Trucker-Proteste gegen die Corona-Massnahmen fror die kanadische Regierung im Herbst 2021 über 200 Bankkonten von Demonstranten und Spendern ein, die in Verbindung mit dem «Freedom Convoy» standen. Dieser massive Eingriff in die Eigentumsrechte in einem liberalen, demokratischen Land wie Kanada war ein Alarmzeichen.

Anforderungen an ein neues, freies Geldsystem

Keine Zentralbank und kein Staat sollten in Zukunft Geld aus dem Nichts erschaffen und die Kontrolle darüber ausüben dürfen. Den direkten Zugriff auf sein Konto sollten nur der Inhaber und die Bevollmächtigten haben. So würden wir unsere finanzielle Freiheit und Selbstbestimmung zurückgewinnen. Die neue Währung soll mit realen physischen Sachwerten gedeckt sein, in deren Wert man Vertrauen hat. Die Kaufkraft passt sich der Wirtschaftsleistung des entsprechenden Landes an. Die neue Währung muss technisch sicher und direkt von Mensch zu Mensch international schnell transferierbar sein. Das Geld sollte aktiv im Umlauf sein und keine Belohnung für das Horten in Form von Zinsen enthalten. Alle Beteiligten sollten ein demokratisches Mitspracherecht bei geplanten Veränderungen des Systems haben. Sind all diese Anforderungen erfüllt, benötigen wir keine Zwischenhändler wie Banken oder Kreditkarten-Firmen mehr, welche an den Transaktionen mitverdienen. Das Geldsystem wird gerechter, sozialer – und dient den Menschen.

Renaissance der Edelmetalle

Gold und Silber besitzen neben der Verwendung für Schmuck oder Industrieprodukte eine weitere Eigenschaft, welche in der heutigen Zeit wieder stärker gefragt ist: Es geniesst weltweit grosses Vertrauen als sicherer Wert in Krisenzeiten, da Edelmetalle in Form von Münzen jahrhundertelang als Tausch- und Zahlungsmittel eingesetzt wurden. Die physische Form bringt jedoch auch Nachteile mit sich. Der Wert schwankt täglich und erfüllt die Geldfunktion Masseinheit nicht. Für die sichere Aufbewahrung ist ein grosser feuerfester Tresor nötig. Das Versenden von Münzen per Post ist teuer und aufwändig. Daher eignet sich physisches Edelmetall zwar als lokales Tauschmittel in einer Krisensituation, jedoch nicht als zukünftiges Geldsystem.

Viele Alternativ-Währungen stehen bereit

In der letzten Zeit sind viele Komplementärwährungen dank regionaler Vernetzung und Digitalisierung entstanden. Zum Beispiel werden auf einer Schweizer Onlinetauschbörse Produkte und Dienstleistungen bargeldlos mit «Talent» bezahlt. Dies fördert faire Preise und die Kreislaufwirtschaft. Ein ähnliches Konzept ist der «Sardex», entstanden während einer Wirtschaftskrise auf Sardinien: Lokale Unternehmer schlossen sich zu einem Netzwerk zusammen und unterstützten sich gegenseitig mit ihrer eigenen digitalen Währung, indem sie ihr Geld untereinander wieder ausgaben. Das spannende Konzept wird inzwischen schon in weiteren Regionen Italiens angewandt. Der Nachteil: 1 Sardex hat 1 Euro Wert und nimmt dadurch ebenfalls laufend an Kaufkraft ab.

Ein sehr soziales Geldkonzept sind die «Zeitbanken». Dabei geht es oft um regionale Nachbarschaftshilfe, wo die aufgewendete Zeit als Tauschmittel erfasst wird. Für eine Stunde Gartenpflege kann man zum Beispiel eine Stunde Massage als Gegenleistung im Netzwerk einlösen. Der Wert der Zeit ist für alle Menschen einheitlich, unabhängig von Bildung und Berufserfahrung. Zeitbanken werden oft von Pensionierten genutzt, die ihre Lebensqualität im Alter steigern und betreuende Angehörige entlasten möchten. Dieses Konzept ist sehr menschlich, findet aber bei Firmen und der breiten Bevölkerung bisher keine Resonanz.

Erfüllen Kryptowährungen die Anforderungen eines neuen Geldsystems?

Die bekannteste und erste Kryptowährung ist der Bitcoin. Die Geldmenge ist per Code limitiert und kann von keiner zentralen Instanz beeinflusst werden. Das seit 13 Jahren existierende Netzwerk aus tausenden von Computern wurde noch nie gehackt und gilt dank des enormen Energieaufwandes als sicherste Datenbank weltweit. Weil die Anzahl seiner Transaktionen jedoch stark limitiert ist, wird der Bitcoin heute nicht als Zahlungsmittel, sondern primär als Spekulationsobjekt verwendet. Die hohen Wertschwankungen von bis zu 85 % eignen sich für die meisten Menschen nicht zum Sparen, da sie bei einem Verlust nicht mehr ruhig schlafen könnten. Die meisten anderen Kryptowährungen sind noch spekulativer. Die sogenannten Stable-Coins sind meist durch den Euro oder den US-Dollar gedeckt und verlieren ebenfalls langfristig an Kaufkraft.

Der RealUnit-Token erfüllt viele Anforderungen

Gesucht ist also eine Geldanlage, die bestmöglich vor Wertverlust und Finanzkrisen zu schützen vermag. Der RealUnit ist eine Lösung und hat als wichtigste Ziele den Erhalt der Kaufkraft des Vermögens und den Schutz in Krisensituationen. Mit Investitionen in physisches Gold und Silber sowie Unternehmen mit gesunden Bilanzen und krisenresistenten Geschäftsmodellen soll der Werterhalt von Vermögen gesichert werden – über Generationen hinweg. Als Investor wird man Eigentümer der RealUnit Schweiz AG und hat an der Generalversammlung ein Mitspracherecht. Der RealUnit-Token nutzt die bankunabhängige Blockchain-Technik und kann heute schon rund um die Uhr unter realunit.ch gehandelt und von Wallet zu Wallet transferiert werden. Die Vision ist, dass der RealUnit aufgrund seiner Stabilität, Sicherheit und Handelbarkeit ein beliebtes Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel wird. Die meisten der erwähnten Anforderungen an ein neues Geldsystem werden heute schon erfüllt. Doch ist der RealUnit aktuell noch nicht bekannt genug, um als Zahlungsmittel eingesetzt werden zu können.

Egal, wann und wie das heutige Geldsystem abgelöst wird – wir haben die Freiheit, aus einer Vielzahl von möglichen Alternativwährungen auszuwählen. Die Mehrheit wird entscheiden, welcher Währung sie ihr Vertrauen schenkt. Dieses neue Geld wird den Menschen dienen und uns im Vergleich zum heutigen System im positiven Sinne zusammenhalten und verbinden.

Der Autor

Daniel Stuessi CEO RealUnit Schweiz AG

Geschäftsführer / CEO

Daniel Stüssi

Dani Stüssi war sechs Jahre lang Filialleiter bei der Credit Suisse-Tochter NAB und hat dort seit 2007 als zertifizierter Wealth Management Advisor CWMA Anlagekunden beraten. Er absolvierte das CAS Blockchain an der HSLU und das CAS Digital Finance sowie CAS Financial Markets & Valuations bei der HWZ.

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